Wohnen wie in der Familie

Nach vierjährigem Umbau gibt es im Seniorenheim Klosterfeld nur noch Wohngruppen

sb. Himmelpforten. Mit einem Tag der offenen Tür präsentiert sich das Seniorenheim Klosterfeld in Himmelpforten am Samstag, 26. August. Von 11 bis 17 Uhr gibt es jedoch nicht nur die Möglichkeit, die komplett renovierte Anlage zu besichtigen, sondern sich auch angenehm unterhalten zu lassen.

Neben Heimführungen gibt es einen Flohmarkt und einen Kunsthandwerkermarkt. Für Kurzweil sorgen ein Clown (ab 12 Uhr), der Bewohnerchor „Klosterfeldlerchen“ sowie ein Rahmenprogramm mit Volkstanz, Dog Dancing und Rollatortanz. Kinder amüsieren sich beim Dosenwerfen, Schminken und Ponyreiten. Zudem bieten die Pflegefachkräfte einen kleinen Gesundheitscheck an.

Bei der großen Tombola – ein Los kostet 1 Euro – gibt es als Hauptpreis ein Wochenende auf Helgoland zu gewinnen. Auch kulinarisch werden die Gäste selbstverständlich rundum versorgt.

Anlass des Tags der offenen Tür ist der Abschluss der umfassenden Umbauarbeiten im Seniorenheim Klosterfeld. In den vergangenen vier Jahren ist kaum ein Stein an seiner alten Stelle geblieben. Neben der Errichtung eines Anbaus (Fertigstellung 2014) wurde der aus dem Jahr 1960 stammende Altbau komplett entkernt und renoviert, so dass die Besucher jetzt fast das Gefühl haben, in einem Neubau zu stehen. Die Baukosten betrugen 4,5 Millionen Euro, hinzu kommen zirka 300.000 Euro für die Außenanlagen und rund 600.000 Euro für die Einrichtung

Ein Ziel des Umbaus war die Schaffung von insgesamt sieben Wohngruppen. Jede Wohngruppe umfasst zwischen zwölf und 19 Personen hat einen individuellen Schwerpunkt.

Wohngruppe für Bewohner mit schwerer Demenz

So gibt es eine Wohngruppe für Bewohner mit schwerer Demenz, eine für geistig und körperlich behinderte Personen, eine für Bewohner mit psychischen Erkrankungen, eine für Senioren mit nur leichten Einschränkungen usw. „Mit diesem Konzept werden wir den Ansprüchen der Bewohner gerechter als wenn alles vermischt ist“, sagt Einrichtungsleiterin Bettina Pralow. „Jede Gruppe hat eine Präsenzfachkraft als Ansprechpartnerin. Man könnte diese auch als Mutter der Gruppe bezeichnen.“ Jede Gruppe verfügt über eine eigene Wohnküche und einen geschützten Außenbereich.

Es gibt zwei Innenhof-Gärten, in denen sich auch Menschen mit Demenz frei bewegen können. In den Wohnküchen wird wie in der Großfamilie zusammen mit einer Fachkraft gekocht und das Essen eingenommen. Ferner gehören zum Haus ein Foyer mit Café, ein Friseur und ein Kiosk.

Nach dem Umbau verfügt das Seniorenheim Klosterfeld über 98 Einzel- und vier Doppelzimmer, jedes mit eigenem Bad. Jedes Zimmer ist etwas anders geschnitten, was der Einrichtung eine gewisse Individualität verleiht. „Wir haben vor dem Beginn der Baumaßnahme auch überlegt, den Altbau abzureißen und etwas komplett Neues zu bauen“, sagt Dr. Bettina Müller von der Altenpflege Landkreis Stade gGmbH, zu der das Haus Klostereld gehört. „Wir haben uns jedoch bewusst für eine Altbausanierung entschieden, weil das Haus eine besondere Persönlichkeit hat, die wir erhalten wollten.“

Stader Tageblatt – 23. August 2017